Mogok ist eine Stadt mit ca. 150.000 Einwohnern. Ihre Bewohner sind eine bunte Mischung aus ethnischen Burmesen (Bamar), Shan, Lisu, Palaung und Karen. Wie in vielen anderen Hill Stations des Landes, haben sich dort auch zahlreiche Inder und Gurkhas (Nepali) niedergelassen. Daneben gibt es etliche Chinesen. Die Stadt wurde vor ca. 800 Jahren begründet (schon in der Bronzezeit wurden in der Gegend Rubine abgebaut). Sie war erheblich attraktiver, als wir es erwartet hatten. Es gibt noch viel Holzarchitektur zu bewundern. Im Zentrum der Stadt liegt ein See, den man in einer halben Stunde gemütlich umrunden kann. Mogok liegt im Shan-Hochland, gehört aber verwaltungsmäßig seit der Unabhängigkeit des Landes zur Mandalay Division (neuerdings: Region). Ebenso wie übrigens die ehemalige Hill Station Maymyo (heute Pyin Oo Lwin) der Briten. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Burmesen wollen auf alle Eventualitäten vorbereitet sein und sich auf jeden Fall die Kontrolle über diese beiden wichtigen Regionen sichern – komme, was da wolle … Mogok liegt in einem großen Tal und ist berühmt für seine Edelsteine. Ihre taubenblutroten Rubine gelten als die besten der Welt. Auch die Saphire aus Mogok haben einen Ruf wie Donnerhall. Für den Ausflug nach Mogok benötigen ausländische Touristen ein Permit, das wir gern für Sie besorgen. Der Besuch ist nur im Rahmen einer Package Tour möglich, die Mitnahme eines einheimischen Reiseleiters ist Pflicht. Die Fahrt von Mandalay nach Mogok dauert ca. 6 Stunden. Hier der Bericht über unsere Reise im April 2019: Wir verließen Mandalay um 11.30 Uhr und legten nach 86 km (14 Uhr) im Dorf Let Pan Hla einen Lunchstopp im recht guten Panngabar Restaurant ein. Von dort ist es nicht mehr weit zum Checkpost in Wa Phyu Taung, wo sich die Straße gabelt: In östlicher Richtung rechts geht’s nach Mogok, in nördlicher Richtung Ayeyarwady-Tal. Dort werden die Dokumente geprüft und zwei Stunden später erreichten wir Kyatpyin, das Tor zum Ruby Land (siehe Foto). Es gibt noch einen anderen Weg nach Mogok, nämlich von Pyin Oo Lwin aus, aber der ist für Ausländer gesperrt.
Von dort ist es noch eine halbe Stunde nach Mogok. Wir machten jedoch einen kurzen Abstecher zur Kyat Pin Kyauk That Pagode (siehe Foto), die spektakulär zwischen riesigen Granitblöcken, ähnlich wie am Goldenen Felsen (Wollsackverwitterung) liegt. Von dort bietet sich ein schöner Blick über das Land. Wir erreichten Mogok gegen Abend und fuhren zu unserer Unterkunft, dem Mogok Hill Hotel, einem der wenigen, das Ausländer aufnehmen darf. Nichts Spektakuläres, aber o.k. Es gibt noch ein weiteres gutes Hotel, das Golden Butterfly. Es liegt allerdings so weit von der Downtown entfernt, dass man ohne Auto aufgeschmissen ist …
Von der Terrasse des Mogok Hill Hotels bietet sich ein toller Blick auf die Stadt und die Tempel im Süden jenseits des Sees: Vor allem die Phaung Daw Oo und die (Ruby) Pagoda (Sunset Pagoda) stechen hervor. Vor allem in der Nacht – so lange die Tempel hell beleuchtet sind: Ein Bild wie aus dem Märchenbuch, wenn sich auch bei näherer Betrachtung einiges relativiert.
Aktivitäten: Nun, was tut man in Mogok? Natürlich nach Edelsteinen schauen! Es gibt zwei Edelstein-Märkte: einen, der am Morgen stattfindet und einen, der am Nachmittag stattfindet. Auf Letzterem sollen angeblich die großen Deals laufen, Ersterer ist nur für die kleinen Fische. So sagte man uns jedenfalls. Unter den Händlern auf dem Morgenmarkt waren viele Inder, Nepali und Lisu. Darunter viele hübsche Mädchen, die sich gern fotografieren lassen. Wie nebenstehendes Foto beweist! Wer mag, kann ihnen schon für kleines Geld ein paar schöne Steine abkaufen. Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein, dass es erhebliche Qualitätsunterschiede gibt – um es mal freundlich auszudrücken. Eine ganze Handvoll echter Rubine kann man für zehn Dollar kaufen! Aber Spaß macht es doch! Wer sich nicht für Steine interessiert, kann einen Rundgang um den See machen.
Am frühen Nachmittag dann der Höhepunkt: Besuch einer Rubin-Mine! Der Abbau der Edelsteine ist sehr mühsam. Die Schächte reichen bis zu 300 Meter in die Erde hinab. Die Sicherheitsvorkehrungen für die Arbeiter – so vorhanden – sind fast schon lächerlich zu nennen. Schlimme Unfälle sind an der Tagesordnung. Das abgebaute rubinhöffige Gestein (Kalzit) wird unter Tage in Loren gefüllt. Die werden mittels einer primitiven Seilwinde nach oben gezogen. Von dort geht es in große Gesteinsmühlen. Das zerkleinerte Material wird in eine primitive Waschanlage geschwemmt, wo viele fleißige Hände und Augen die faustgroßen Steine nach Rubinen durchsuchen. Oft werden sie fündig. Wenn auch die Chance, einen Rubin wie den berühmten Sunrise Ruby mit seinen mehr als 25 Karat zu finden, verschwindend gering ist. Der Stein erzielte auf einer Auktion einen Preis von knapp 30 Millionen US Dollar. Das Ganze läuft unter strikter Überwachung durch die Regierung ab. Wie uns der Inhaber einer Mine anvertraute, gelangt trotzdem etwa die Hälfte der Steine außer Landes, ohne dass die Behörden davon erfahren. Wird ein besonders wertvoller Stein gefunden, informiert der Besitzer der Mine seine besten (in der Regel chinesischen) Kunden. Der Verkauf läuft mit großer Diskretion ab.
Nichtsdestoweniger nimmt die Regierung durch den Verkauf von Edelsteinen (Rubine und Saphire) auf der jährlichen Edelsteinbörsen in der Hauptstadt Naypyitaw Millionen von Dollars ein. Am Nachmittag besuchten wir noch den Profi-Markt, der aber weniger interessant war als der Morgenmarkt – zumindest für uns Amateure. Zum Sonnenuntergang ging es auf die Ruby Pagoda, anschließend in die Phaung Daw Oo Pagode. Kulinarisch gesehen gehört Mogok sicher nicht zu den besten Destinationen im Lande. Wir aßen Dinner im Agaung Kyaik-Restaurant. Es war wohlschmeckend und preiswert. Auch auf dem unmittelbar davor gelegenen Night Market kann man gut essen. Nach einem nochmaligen Besuch des Morgenmarktes machten wir uns wieder auf den Rückweg.
Azure Sky bietet diese Tour wie folgt an:
Dauer: drei Tage, zwei Nächte, ab/bis zu Ihrem Hotel in Mandalay, Besuch des Tals von Mogok incl. Edelsteinmärkte und der Pagode in Kyat Pin.
Transport: im klimatisierten PKW
Guide: durchgehende Begleitung durch englischsprachigen Guide
Übernachtungen: zwei, im Mogok Hill Hotel
Verpflegung: Frühstück
Permit: im Preis inkludiert, wird von uns arrangiert, Bearbeitungsdauer ca. zwei Wochen. Dazu benötigen wir Ihren Passport Scan.
Preise: ein zahlender Teilnehmer = 717 USD, zwei zahlende Teilnehmer = 386 USD p.P.